Kurzfilme für eine Sartre Inszenierung am Deutschen Theater Berlin

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Ausgangssituation

Sartres Geschichte über den Tod wirft auch heute noch Fragen über das Leben auf. In einer Gesellschaft, in der auf Revolutionen immer nur neue Diktatoren folgen, in der Genuss verpönt und für Gefühle keine Zeit ist – wo ist da noch der Unterschied zwischen uns Lebenden und Sartres Toten?

Lösung

Jette Steckel hat das Stück fast spielfilmartig inszeniert und tauscht dafür die Perspektiven aller Beteiligten. Während das Publikum in völliger Dunkelheit auf der Drehbühne Platz nimmt, beginnt nach dem einleitenden Film die Handlung im Zuschauerraum. Dieser Wechsel zwischen Film und Theater bzw. Bühne und Zuschauerraum trennt die Lebenden von den Toten.

Inzenierungsteam

Regie: Jette Steckel, Bühne: Florian Lösche, Kostüme: Pauline Hüners, Filme: EINS23, Musik: The Notwist, Musikalische Betreuung: Mark Badur, Volker Wendisch, Dramaturgie: Anika Steinhoff

Projekt

Kurzfilme für die Bühne

Unsere Leistungen

Konzeption, Kamera, Schnitt, Look und Farbkorrektur, 3D-Komposition

Deutsches Theater PRESSE: Die Zeit PRESSE: livekritik.de

Film: Bahnhof

Der Abend beginnt mit einem 10minütigen Film auf der großen Leinwand. Die endlos scheinende Fahrt durch einen U-Bahnhof wird immer wieder von kurzen Sequenzen der eigentlichen Handlung unterbrochen. Diese erzählen als Vorgeschichte die letzten Stunden von Eve (Judith Hofmann) und Pierre (Ole Lagerpusch).

Der Film verharrt in der ewig ausgedehnten Sekunde zwischen Leben und Tod, in einem stummen Schwebezustand – dann ein Schuss, ein fallendes Wasserglas und die Drehbühne setzt sich in Bewegung.

Von Green Screen zu Leinwand

Da die Fahrt durch den Bahnhof aufgrund des Drehortes, der Menge an Statisten und des Zeitlupeneffektes nicht real gedreht werden konnte, entwickelten wir diesen Teil des Filmes in einer Kollage aus Standbildern und Zeitlupenaufnahmen komplett im virtuellen 3D-Raum.

Dafür fotografierten wir ca. 150 Statisten im Greenscreen-Studio. Um die statische Wirkung der Fotoaufnahmen zu brechen, sollten sich darüber hinaus einige Figuren minimal bewegen. Durch extreme Zeitlupenaufnahmen einiger Darsteller des DT's in Bewegung konnten wir diesen Effekt erzielen. Danach erstellten wir den kompletten Bahnhof als 3D-Modell und platzierten die freigestellten Personen. Die langsame, virtuelle Kamerafahrt über den Bahnsteig gewährt dem Zuschauer einen skurrilen Blickwinkel und stilisiert den Bahnhof als Sinnbild unserer Gesellschaft.

Film: Das Erwachen

Nach ihrem Zusammentreffen im Totenreich erhalten Eve (Judith Hofmann) und Pierre (Ole Lagerpusch) ihre zweite Chance und die Möglichkeit der Auferstehung – unter der Bedingung, dass sie sich vorbehaltlos lieben. Der Film beginnt mit dem Erwachen, nach ihrem scheinbaren Tod. Im Fokus des Films steht Eve's Ehemann André (Alexander Khuon), der seine Frau vergiftet hat und sich ratlos und wütend ob des gescheiterten Mordversuchs zeigt.

Bilder aus der Vorstellung

Arno Declair
Arno Declair
Arno Declair
Arno Declair
Arno Declair
Arno Declair
Arno Declair
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